P&K 3782

Vorbemerkung

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Auszug aus VDI 3782 Blatt 1 publiziert vom

VEREIN DEUTSCHER INGENIEURE

Ausbreitung von Luftverunreinigungen in der Atmosphäre
Gaußsches Ausbreitungsmodell für Luftreinhaltepläne


Die vorliegende Richtlinie beschreibt ein Verfahren zur rechnerischen Ermittlung der Immissionskonzentrationen und Immissionsmassenströme anthropogen emittierter Stoffe in der Umgebung von Einzel- oder Mehrfachquellen für einen Entfernungsbereich bis 100 km. Dieser Bereich muss eben sein und eine ungestörte Ausbreitung ermöglichen. Die Windgeschwindigkeit muss größer als 1 m/s sein.

Das in dieser Richtlinie beschriebene Rechenverfahren 1) ist auf Gase und Schwebstäube (Aerosole) sowie sedimentierende Stäube anwendbar. Es berücksichtigt in erster Näherung die trockene und die nasse Deposition sowie chemische Umwandlungen. Durch Einführung von mittleren Mischungsschichthöhen werden Beschränkungen des vertikalen Austausches Rechnung getragen. Die Quellen können Punkt-, Linien-, Flächen- oder Volumenquellen sein.

Es können bis zu zwölf unterschiedliche Emissionszustände berücksichtigt werden.

Als Ergebnis der Berechnung der Immissionskonzentration und des Immissionsmassenstroms können Jahreszeiten- oder Jahresmittelwerte, Perzentile der Halbstundenmittelwerte, bezogen auf einen Monat, eine Jahreszeit oder ein Jahr, erhalten werden. Aussagen für kürzere Zeiträume sind statistisch nicht genügend gesichert.

Die Richtlinie kann damit insbesondere zur Analyse von Immissionen in bezug auf verursachende Quellen, jedoch auch auf Vielquellensysteme (Luftreinhaltepläne) angewendet werden.

Sie ersetzt nicht Rechenverfahren, die ebenfalls auf einem Gauß-Ansatz basieren, jedoch in ein geschlossenes Immissionbeurteilungssystem eingebunden sind, das insbesondere durch einen festen Zeit- und Flächenbezug der Immissionen gekennzeichnet ist (z.B. Rechenverfahren nach TA Luft 86).

Die Richtlinie behandelt auch den nicht geregelten Bereich der Mehrquellensysteme.

Die Anforderungen an die Eingangsdaten bez. der Quellen und der meteorologischen Einflußgrößen werden aufgeführt. Es werden Verfahren zur Bestimmung des vertikalen Windprofils, zur Klassierung von Windgeschwindigkeit und -richtung, zur Bestimmung der Ausbreitungsklasse und der Ausbreitungsparameter behandelt.

Die Berücksichtigung des Gebäudes und des Geländeseinflusses wird in der Richtlinie VDI 3781 Bl. 6 [1] und VDI 3783 Bl. 6 [2] beschrieben.

Die Voraussetzungen der Anwendbarkeit dieser Richtlinie sind sorgfältig zu prüfen; dazu sind Fachkenntnisse erforderlich.